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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 8

1880 - Halle : Anton
8 32 $9en /°yrte er ^ch bei Aquä Sexträ (— das heutige Aix im südlichen Frankreich —) an einem Orte, der wohl geschützt war aber bsle ®ermancn baßeßcn hielten einen Bach besetzt m bw «mischen Soldaten wegen des Wassermangels murrten ries ihnen Marius zu: „Dort unten ist Wasser genug, aber für Blut nur ist es zu haben." Diesem Winke folgend, eilten die Römer zum Bache-^ ^ «lit den Feinden handgemein; aus dem Streite entspann sich eine Schlacht m welcher viele Tausende der Deutschen erschlagen und viele Tausende, darunter der riesengroße König Leu tob ach ae-sangen wurden. So vernichtete Marius die Teutonen 102 vor Chr. tn der Schlacht bei Aquä Sertiä. Hieraus wandte er sich gegen die Cimbern. Auf ihren Schilden sitzend, waren diese die schnee- und eisbedeckten Alpen hinabaesahren und in Italien eingebrochen; hier ließen sie es sich wohl sein. Als Marms in ihre Nahe kam, verlangten sie von ihm Wohnsitze für sich und ihre Bundesgenossen, bte Teutonen, bereit Schicksal sie noch nicht 5nn, ,n , Als Antwort ließ ihnen der römische Felbherr den gefangenen ^utobach vorfuhren. Heftig begehrten nun die Cimbern den Kamps Die Umstande waren ihnen nicht günstig. An das Klima des Nordens gewohnt wurden sie durch die italienische Sommerhitze und durch gattet; der Wind trieb ihnen Staubwolken ins Uesicht, und der Glanz der von der Sonne beschienenen römischen Waffen und Helme blendete sie; so erlag der größte Theil der Cimbern, obschon sie sich zu größerem Widerstande mit Ketten aneinanderqeschlossen batten, dem römischen Schwerte. Ihre in schwarzen Gewändern auf der Wagenburg stehenden Weiber tödteten die Fliehenden und warfen ihre Sttnder unter die Räder der Wagen und unter die Hufe der 3ua= tjuere, um sie zermalmen zu lassen; dann ermordeten sie sich selbst So vernichtete Marius die Cimbern 101 vor Chr. bei Ver- cella (— das heutige Vercelli in Oberitalien ■). ^re später kämpfte der große römische £ rr- r ^ar mit 1)611 germanischen Völkern, welche in hallten eingefallen waren und welche links vom Rheine wohnten. Ganz Gallien unterwarf er dem römischen Scepter. Aus einer hölzernen Brücke — es war die erste, welche der Fluß trug____________ ging er sogar zweimal Über den Rhein in das eigentliche Deutschland. Indeß gelang es ihm nicht, wirkliche Eroberunaen zu machen. 0 Ebenso erfolglos unternahm Drusus, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, kurz vor Christi Geburt viermal denselben Zug. Er brang bis zur Elbe vor. Hier soll ihm vom anbetn User herüber ein Weib von übermenschlicher Größe zugerufen haben: „Kehre um, Unersättlicher, das Ende beiner Tage ist nahe." Aus dem Rückzüge starb er. _ (Vergl. das Gebicht von S im rock: „Drusus Tod": Drusus ließ tn Deutschland Forsten rc.) 3. Zum Schutze ihres Gebietes legten die Römer am

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 51

1880 - Halle : Anton
51 bezwungen wäre. Nach zwei Jahren erst ergaben sich die Belagerten, von der äußersten Hungersnoth gezwungen, auf Gnade und Ungnade. Wieder erschien das gesummte Volk in 100 Schaaren getheilt, barfuß, Stricke um den Hals, Asche auf dem Haupte und Kreuze in den Händen, vor dem Kaiser und flehte um Erbarmen. Eine Schaar nach der andern zog schweigend und demüthig an ihm vorüber uni) legte ihre Fahne zu feinen Füßen. Doch diesmal gab es keine Gnade. Ernsten Antlitzes erhob sich der Kaiser und sprach: „Ihr alle habt nach dem Gesetze das Leben verwirkt; ich will es euch schenken, aber ich werde dafür sorgen, daß ihr künftig ähnliche Verbrechen nicht mehr begehen könnt." Mit schwerem Herzen kehrten die Mailänder in ihre Stadt zurück und harrten zitternd der Strafe, die ihnen auferlegt werden würde. Und sie 'war hart und schwer genug. „Mailand soll wüst und leer sein; alle Einwohner verlassen die Stadt und bauen sich in vier Flecken an, deren jeder zwei Meilen von dem andern entfernt ist" — so lautete das Urtheil. Unerbittlich ward es vollzogen: Mailand wurde zerstört. 2. Aber auch dieses harte Gericht schreckte die Italiener nicht. Kaum war Barbarossa nach Deutschland zurückgekehrt, als sie sich, durch die Strenge und Härte der kaiserlichen Statthalter gereizt, zu neuem Widerstände erhoben. Die oberitalienischen Städte verbanden sich gegen den Kaiser und schlossen den lombardischen Städtebund. Der damalige Papst Alexander trat diesem Bunde bei. Die Mailänder wurden in ihre Stadt zurückgeführt und die zerstörten Thore, Mauern, Wälle und Gräben mit vereinter Kraft wieder hergestellt. Ja, dem Papste zu Ehren, dem Kaiser zum Hohne gründete man eine neue Stadt und Festung, die man Alessandria nannte. Diesen Trotz zu brechen, zog Friedrich abermals über die Alpen. Aber eine mörderische Seuche raffte den größten Theil seines schönen Heeres binnen acht Tagen hinweg. Viele, welche zu Pferde steigen wollten, fielen in demselben Augenblicke todt nieder, und viele, welche ein Grab gruben, stürzten selbst entseelt hinein. Mit geringem Gefolge mußte sich der Kaiser nach Deutschland zurückbegeben. Beinahe wäre er auf der Heimreise selbst ermordet worden, wenn ihn nicht die Treue eines seiner Ritter, Hartmanns von Siebeneichen, gerettet hätte. Bei Susa stehet einsam ein abgelegnes Haus, Er ruhet dort der Kaiser von seinen Nöthen aus. Ach wehe, Barbarossa, wer wies dir diesen Pfad? Das Haus ist rings umstellet von Mördern und Verrath. Es sprach der Wirth voll Reue: „Wie ist es mir so leid! Ich wollte gern dich retten, doch nun ist's nicht mehr Zeit." Da rief der Kaiser zürnend: „Verderben diesem Ort, Wo fallen soll ein Kaiser durch feigen Meuchelmord! Gott schütz' die deutsche Krone, Gott schütz' die Seele mein! Und muß ich heute sterben, so soll's in Ehren sein!" 4 *

4. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 26

1898 - Halle : Anton
26 Die Pyrenäen«fjalbinfcl. — Italien. bau darnieder; an seine Stelle tritt Schafzucht. In Alteastilien liegt Valladolid^ swaljadolid], die alte Landeshptst. In Neucastilien liegt die jetzige Hptst. Madrid, die wegen ihrer Lage aus einer Hochfläche nach dem Sprichwort „drei Monate Winter und neun Monate Hölle" hat (470). Hafenplatz am Tajo ist Lissabon, die Hauptstadt Portn- gals (310). Am Duero liegt Porto, ein Ausfuhrort für Wein, der im Duerothale angebaut wird (140). 1301 Klima und Pflanzendecke. Das Klima der ebenen Küstenstriche am Mittelländischen Meere ist sehr warm; daher gedeihen hier alle Arten Südsrüchte. Auf der Hochebene wechseln heiße, trockene Sommer mit kalten Wintern; daher deckt hier der Ackerbau nicht des Landes Bedarf. 1311 Bevölkerung. Die Spanier sind ronianischen Stammes, einfach und maßig im Genuß, dabei voll ernsten Stolzes: selbst der Maultiertreiber hat etwas von der Würde des Edelmannes. Die Portugiesen sind säst gleicher Art und Sprache, wie die Spanier. Spanier und Portugiesen be- kennen sich zur katholischen Kirche. Zu Spanien gehören die Pityüsen und Baleären, zwei Inselgruppen im Mittelländischen Meere, zu Portugal die fruchtbaren Azoren im Atlantischen Ozean. 12. Das Königreich Italien. 132] Lage Das Königreich Italien umfaßt die Apenninen-Halbinsel. Diese lehnt sich im N. an die Alpen und wird vom Adriatischen, Joni- schen, Tyrrhenischen und Ligurischen Meere nmgeben, Das Adriatische Meer bildet den Gols von Venedig, das Jonische Meer den Gols von T a r e n t (der die Halbinseln A p n l i e n und Ealabrien scheidet), das Tyrrhenische Meer den Gols von Neapel, das Ligurische Meer den Golf von Genua. 133] Bodenform Nltd Bewässerung. Die Halbinsel wird der Länge nach von einem Kettengebirge durchzogen; im W. säumen ebene Küstenstriche; im N. ist ein Tiefland vorgelagert. 134] \. Das Tiefland des senkt sich zwischen dem Südfnße der Alpen und dem Nordhange der Apenninen ein. Es wird bewässert durch den Po mit seinen Nebenflüssen, die Etsch und zahlreiche Kanäle. Das macht die Ebene sehr fruchtbar: das Gras wird oft sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais werden nach einander angebant; in sumpfigen Gegenden gedeiht sogar der Reis. Wegen ihrer dichten Bevölkerung ist die Ebene reich an großen Städten. Mailand ist die größte Binnenhandelsstadt (450). Nörd- lich der Mündung der Etsch liegt die Hafenstadt Venedig, die wegen des sumpsigen Bodens auf Pfählen erbaut und von Kanälen durchzogen ist (l55). 135] 2. Die Apenninen durchziehen die Halbinsel ihrer ganzen Länge nach; man unterscheidet: a) den nördlichen Apennin, b> den Ge- birgskessel derabrnzzen, .0 den südlichen Apennin. Das Gebirge ist wasserarm, daher nur wenig und meist von Hirten bevölkert. 136] Die Aüstenebencn liegen ans der Westseite; es sind von N. nach S.: a) Die Tiefebene von Toskana wird vom Arno be- wässert; an diesem liegt Florenz, weltberühmt durch seine Knnstschätze (206>. b) Die Tiefebene von Rom wird von der T i b e r dnrchflossen. An diesem Flusse liegt die Hptst. Rom, der Sitz des Papstes und daher eine

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 211

1845 - Halle : Anton
211 L'orient im Juni unter Bridport gesigt. Seit die Hollän- der sich mit Frankreich verbunden und die Spanier Friden geschloßen hatten, fürte England den Krieg auch gegen diese, und sigte in der nächsten Zeit mehrfach über die tzlotten beider. Die Folge dieser Seesige war die Entwicke- lung des härtesten Despotismus Englands zur See und die Okkupation fast aller französischen und niderländifchen Colonien. Schon früher hatten die Engländer Tabago, Pondichery, Martinique, Guadeloupe und St. Lucie er- obert. Im Sommer 1795 namen sie auch Ceylon, Ma- lakka und die holländischen Besitzungen auf Malabar. End- lich im Herbste das Vorgebirg der guten Hofnung und im folgenden Jahre Demerari, Essequebo und die Molucken. Hinterlaßene Werke des Generals Earl von Elan sc w iß über Krieg und Napoleon Kriegsürung. 3-6. Band. Berlin. 1833. 34. 8. ?r; L r.urope pendant le consulat et 1 empire de Jnapoleon par M. C a p e - neuen feanjos figue vol. 1—8. Bruxelles. 1840. 12. . fischen Kaiser« thrones. Napoleon stamte aus einer adeligen italienischen Fa« milie. Wärend des 17ten und 18ten Jahrhunderts hat- ten seine Versaren in Toscän und Corsika gelebt. Napo- leons Vater Carlo Buonaparte, war 1745 in Ajaccio ge- boren, und hatte in Rom und Pisa studirt. Er hatte bei der lezten Empörung *) Corsicas gegen die Jenauer das ') Diese lezte Empörung gegen jenauffche Bedrückung ist im Grunde vom Jahre 1730 zu datiren, denn ganz ist sie von jener Zeit nicht wider unterdrükt worden. Die Republik Jenau erhielt zwar 173t 8060 Man unter General Wachtendonk vom Kaiser zu Hilfe ge- sandt, und als diese geschlagen waren noch mehr Truppen unter Prinz Ludwig von Würtcmberg im Jahre 1732. Unter Vermitte- lung des Kaisers ward zwar in diesem Jahre Friden geschloßen mit den Fürcrn der Empörung, Giufferi und Cmccaldi, aber die Jenauer selbst hielten ihn nicht in ihrer Grausamkeit, und als sie der Kaiser dazu nötigte, war schon wider so vil Grol in den Her- zen ihrer corsischen Untertanen, daß der Aufrur 1733 von neuem ausbrach und seitdem nie mehr ganz unterdrükt werden konte. Bckant und gewiffermaßen zu den historischen Curiositäten gehörig ist die Rolle, die im Jahre 1736 der westphálische Baron Theo- dor Anton von Neuhoff spilte, nachdem er von Tunis aus (von einigen speculirenden Kauslcuten unterstüzt) mit nur geringen Hilfs- miueln auf der Insel angckommen war, und durch mysteriöses Wesen den Glauben an größere Mittel zu verbreiten wusre. Bald nach seiner Ankunst riesen ihn die Corsen am löten April zu ihrem 14*

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 214

1845 - Halle : Anton
214 Er gieng bald mit dem Plane um, eine Geschichte von Corsika zu schreiben; machte auch einen Anfang, der aber verloren gegangen ist. Wichtig für die Richtung seines Geistes waren besonders die zwei Jahre, welche er in der Garnison zu Graswalde (Grenoble) zubrachte, denn hier, in einer Art Abgeschidenheit war es besonders Plutarch der sein Lieblingsschriftsteller ward, und dann zeitlebens blib. Eine gewisse innere Verwandschaft mit den Helden des Al- tertums zog den jungen Buonaparte zu diesen Biographien hin. Gewiss, germanisches war nichts in seinem Herzen und in seinem Kopfe! Seit Februar 1785 hatte Napoleon seinen Vater Carlo verloren, der in Montpellier am Magenkrebs starb. Er sah sich fast ganz auf seine Person und deren Tüchtig- keit in der Welt angewisen. Als die ersten Bewegungen der Revolution im Jahr 1789 stat hatten, war der junge Buonaparte noch Sous-Lieutenant, nun 20 Jahr alt, und garnisonirte in Valence. Er entschid sich sofort für die Richtung der Revolution, welche germanisch verschränkte, ursprünglich schon nicht symmetrische, aber doch romantisch - harmonische Verhältnisse auf reine symmetrische Maße, wie sie die antike Welt überal gesucht und hergestelt hatte, zu- rükzufüren strebte. Der antike Mensch in ihm regte sich. Im Jahre 1790 kam Paoli wider aus England nach Frank- reich, und präsentirte sich der Nationalversamlung, die ihn zum Stathalter von Corsika ernante. Buonaparte beglei- tete ihn, nun als Lieutenant, und hier auf der Insel ward er Capitain am 6ten Februar 1792. Die Revolution ließ aber auch in Corsika eine aristokratische Partei der demo- kratischen entgegentreten, und Paoli, welcher bei der ersteren Corsi'ca's Unabhängigkeit, oder wenigstens die reinere Er- haltung corsischer Eigentümlichkeit in Perspective hatte, cnt- schid sich für die aristokratische Partei; Buonaparte für die antikere in ihrer Haltung, für die demokratische. Er war ohnehin durch seine Erziehung den vaterländischen kleinen Verhältnissen sehr entfremdet. Seine erste Waffentat war die Leitung eines Gefechtes gegen die aristokratische Partei. Die aristokratischen Gegner, die nun nach corsischer Art

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 226

1845 - Halle : Anton
226 Colli die feste Stellung bereits selbst verlaßen. Leider hat- ten sich die sardinifchen Truppen beim Abzüge verspätet. Serrurier Holle sie bei Wik (Vico) ein; Colli verlor in einem unglüklichen Gefechte 8 Kanonen und 1000 Man und muste sich líber Mondoven auf Fossim zurükziehcn. Die Nachricht dieses unglüklichen Gefechtes bei Mon- doven bestimte den Turiner Hof zu Waffenstilstands und Fridcnsantiagen. Buonaparte wünschte die Sardinier rasch ganz zu beseitigen, und eine Garantie, welche er durch Uebergabe einiger der wichtigsten Vestungen erhielt, gewarte ihm diese Beseitigung. Er antwortete am 2.4ttn: Aufs Ungewisse werde er seinen sigreichen Marsch nicht einstellen, aber wenn man ihm nach eigner Wal von den drei Vesten Alessandrien, Derton (Tortona) und Conen (Coni) zwei übergebe, sei er zu einem Waffenstilstande geneigt. Am 28ten wurden Dertnn und Conen, und bis jenes (was noch von östreichischen Truppen umgeben und besezt war) übergeben werden könne Alessandrien und Conen zugesagt. Auch die Citadelle von Zeven ward übergeben, und die Franzosen sollen die Erlaubnis haben bei Valenzen über den Pfad zu gehen. — Dieser Waffcnstilstand von Kle- rasch (Chierasco) verwandelte sich nicht volle drei Wochen später (am loten Mai) zu Paris in einen griben zwischen der Republik Frankreich und dem Turiner Hofe, ohnge- achtet Drake, der englische Resident in Jenau, der nach Turin gekommen war, und der östreichische Gesandte, Mar- chese Gherardini Alles taten, um König Victor Amadeus standhaft bei der Allianz,zu erhalten. Die Gegenvorstellun- gen des Cardinals Coste, Erzbischofs von Turin, stimten zum Friden, welcher der Republik Frankreich die Territo- rien von Saveien und Nizzen zusprach, den Franzosen die Besatzung von Zeven, Dertnn und Conen ließ; alle Emi- granten aus Pechmont verscheuchte und die Freunde der Franzosen im sardinifchen Gebiete vor Verfolgungen sicher stelle. In den von den Franzosen besezten Orten beh'elt der König von Sardinien zwar das Civilregiment, muste sich aber anheischig machen den Soldaten die Lönung zu

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 233

1845 - Halle : Anton
233 capituliren ward abgewisen. Da ließ Buonaparte die be- wafneten Haufen auf den Wällen zunächst des Tores mit Kartätschen vertreiben, und das Tor mit Aexten aufhauen. Eine Colonne drang ein und nam die nächsten Hauser. Unter deren Schutze kam die Reiterei in die Stadt und säuberte die Straßen; — nun kam der Magistrat, und wolte sich ergeben. Buonaparte aber ließ von jenen 300 Man, die sich im Schloße ergeben hatten, den Comman» danten und je den loten Man erschießen und dann die Stadt einige Stunden unter den fürchterlichsten Greueln plündern und an mehrern Orten anzünden. Ringsum war alles von Entsetzen gelämt, und Buonaparte konte nun unbesorgt um seinen Rücken seiner, indess nach Wälsch- Brixen vorgedrungenen, Armee Nacheilen. Mit ihr zog er am 28ten Mai in diese Stadt ein. Bcaulieu hatte bei dem Durchzuge in Mantau zu der dort schon bestehenden Garnison noch eine bedeutende Verstärkung gegeben, und sie auf 13,000 Man gebracht. Er selbst mit seinen übrigen Truppen wolte den Mincio oberhalb Mantaus verteidigen. Diese übrigen Truppen waren in Folge einiger neu hinzugekommenen Verstärkun- gen 18,000 Man stark — allein einige tausend davon stun- den bei Riven (Riva), und Detachements waren bis nach den Etschquellen hinauf verzettelt. Liptay mit 4500 Man hielt die Venediger Veste Peschleren (Peschiera) besezt, de- ren Neutralität die Oestreicher so wenig- als Buonaparte die des Herzogs von Parmen respectirte. Vorposten Lip- tays stunden am Ehiese; eine Reserve für ihn, auch von 4500 Man unter Melas war bei Olioso aufgestelt. Se- bottendorf mit 6000 Man stund bei Waletsch (Valeggio); und 5000 Man von der Besatzung von Mantau waren unter General Colli nach Sudeldorf (Goito) herausgerükt. Auch Sebottendorf und Colli hatten Detachements vor sich; und Beaulieus Hauptquartir war in St. Georg. Die vier Brücken des Mincio bei Peschleren, Bürgeln (Borghetto), Sudeldorf und Honnover (Rivalta) bliben alle gangbar. Man konte annemen, da die von Peschleren durch die Ortsveste, die von Honnover durch Mantau gedekt war,

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 236

1845 - Halle : Anton
236 Division Massen« besezte am 3ten Juni Wälsch-Bern; die Divisionen Augereau und Serrurier schloßen Mantau ein. Massen« rükte den abziehenden Oeftreichern von Bern bis zum Plateau von Riveln (Rivoli) nach, wärend Beaulieu nach Trident gieng, und nun seine Armee wider in eine Postenkette von Graubünden bis ins Brentatal verzettelte. Es war natürlich, daß, nachdem man so weit in Italien vorgedrungen war, das Verhältnis zu den Staten des mitleren und südlichen Italiens eine ganze neue Wich- tigkeit erhielt. Mit Toscan war man in Friden; aber der Vcrker der Engländer in Liburn war doch immer für die französischen Besatzungen und Truppenzüge am Ufergelände von Jenau belästigend und bedrolich. Der Pabst hatte natürlich fortwärend gegen das Verfaren hinsichtlich Avi- gons und hinsichtlich der französischen Kirche protestirt, und befand sich dadurch in directer Feindlichkeit zu Frank- reich. Neapel hatte sogar durch ein kleines Hilfscorps bei der östreichischen Armee an dem offenen Kriege gegen die Republik Frankreich Teil genommen. Schon als Buonaparte noch gegen das Mailändische vordrang, hatte das Directorium den Plan gefaßt, in Ita- lien zwei Generale aufzustellen: Kellermann und Buona- parte. Jener solte den Krieg im oberen Italien fortfüren, dieser nach Mittel- und Unteritalien Vordringen und diese Gegenden revolutioniren. Buonaparte sezte sich aber mit aller Macht diesem Anmuten entgegen, indem er geltend machte, daß diese beiden Kriegstheater so von einander ab- hängig seien, daß die unité de la pensée militaire zerrei- ßen und absichtlich geschlagen sein wollen, hier fast Eins und Dasselbe sei. Das Directorium gab nach. Als nun Buonaparte Beaulieu in die Alpen zurük- gejagt hatte und die Belagerung von Mantau unternam, konte er berechnen, einerseis daß er seine ganze Armee vor Mantau nicht gebrauche so lange bloß Vorarbeiten für die Belagerung zu machen seien, zu denen ein kleinerer Teil hinreichte; sodann andrerseits, daß die östreichischen Ver- stärkungen, welche, wie man erfaren hatte, Beaulieu vom Rheine her erwartete, nicht sobald eintreffen konten; daß

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 243

1845 - Halle : Anton
243 Händen zu haben, als Fiorelli so unerwartet in seinem Rücken losbrach, daß er persönlich in Gefahr kam gefangen zu werden. Das östreichische zweite Treffen muste rükwärts Front machen; Massena und Augereau griffen mit aller Macht an; bald war der Sig für die Franzosen entschiden, und nur ihre überlegene Cavallerie sicherte den Oestreichern den Rükzug. Sie büßten abermals 3000 Man und 20 Geschütze ein. Wurmser zog sich über Waletsch nach Peschleren, wo seine Absicht war, sich in einem verschanzten Lager zu hal- ten. Allein am 6ten ward er von Massena auch von da mit einem Verluste von 500 Man und 10 Kanonen ver- triben. Der ganze Gewin dieser Unternemung bestund also, als sich Wurmser nach Tirol wider zurükgezogen hatte, in der Erneuerung und Verstärkung der Besatzung von Mantau auf 15,000 Man. Obwol entfernt nicht das, was man gehoft hatte, war doch auch dies Resultat von Wich- tigkeit, weil Buonaparte nicht tiefer in die Alpen einzu- dringen vermochte, so lange sich Mantau mit so starker Besatzung in seinem Rücken hielt. Am Ilten auch aus der Gegend von Riveln vertriben, sezte sich Wurmser in Trident und stelte eine Avantgarde bei Rovereith auf. Massena besezte das Plateau von Riveln, Augereau Wälsch- Bern wider; die Division Serrurier von Sahuguet ge- fürt began von neuem die Blokade von Mantau. Die Division Säuret, von Vaubois gefürt, ward westlich des Gartensees aufgestelt; Kilmaine zwischen Mincio und Etsch. Da Buonaparte und das Directorium über die weiter zu verfolgenden Plane nicht einig waren, geschah troz der ent- schidenen Verachtung, welche Buonaparte in militärischer Hinsicht gegen die Oestreicher almalig hegte, bis Anfang September gar nichts. Als mitwirkend zu dieser Untätig- keit muß allerdings auch in Anschlag kommen, daß die französische Armee wider an vilen Bedürfnissen Mangel lit, 15,000 verwundete und kranke in den Lazareten, und manche durch die vorausgegangenen Gefechte entstandene Lücke auszufüllen hatte. Bis Ende August hatte sich aber auch Wurmser wider auf 45,000 Man verstärkt; und stat 16*
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